Mit „Lehre nach der Matura“ zum Erfolg

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Veronika Mayr (l.) und Emily Eger haben beide das Abitur in Bayern gemacht und absolvieren jetzt eine Lehre beim Stanglwirt in Going.
Veronika Mayr (l.) und Emily Eger haben beide das Abitur in Bayern gemacht und absolvieren jetzt eine Lehre beim Stanglwirt in Going.
Veronika Mayr (l.) und Emily Eger haben beide das Abitur in Bayern gemacht und absolvieren jetzt eine Lehre beim Stanglwirt in Going.
© WK Tirol

Emily Eger und Veronika Mayr haben sich nach der Matura für eine Lehre im Tourismus entschieden. Beim „Stanglwirt“ in Going erlernen sie die Berufe „Hotelfachfrau“ sowie „Hotel- und Gastgewerbeassistentin“.

Noch ist es nicht die Regel, nach der Matura eine Lehre anzuhängen. Doch so gut wie alle, die damit praktische Erfahrungen gemacht haben, sind von Grund auf begeistert. In Deutschland bereits gang und gäbe, entwickelt sich die Lehre nach Matura auch in Österreich zu einem beliebten Ausbildungsweg. Über 450
Maturantinnen absolvieren derzeit in Tirol eine Lehre.

Perfekte Kombination

Rund 320 Mitarbeiter:innen stehen im Stanglwirt in Going bereit, wenn es heißt, den Aufenthalt vom Check-in bis zum Check-out in eine schöne Zeit zu verwandeln. Dass es sich beim Stanglwirt um einen ganz besonderen Ort handelt, ist weit über Tirols Grenzen hinaus bekannt, denn hier treffen sich Tradition, Bodenständigkeit und Landwirtschaft mit 5-Sterne-Luxus und tollen, internationalen Events. Für die Mitarbeiter:innen gibt es daher auch spannende und abwechslungsreiche Möglichkeiten sich intern in verschiedenen Bereichen zu entfalten.

Rund 30 Lehrlinge sind derzeit beim Stanglwirt in Ausbildung. Zwei davon sind Emily Eger aus der Nähe von Regensburg und Veronika Mayr aus Erding. „Mir war vorm Abitur schon bewusst, dass ich im Hotel arbeiten möchte. Der Stanglwirt war eine Empfehlung und ich habe mich initiativ beworben. Jetzt decke ich die verschiedensten Bereiche einer HGA ab“, freut sich Veronika. Bei Emily war es ähnlich. Sie wollte unbedingt nach Österreich und im Eventbereich arbeiten. Beim Stanglwirt hat sie beide Komponenten vereint: „Mein Papa hat sofort gesagt ‚Mit einer Lehre, da lernst du was Gescheites‘ und er hatte recht. Mein Arbeitstag ist sehr vielfältig und ich gehe jeden Tag mit Freude ins Büro.“ Emily und Veronika sind beide im dritten Lehrjahr und absolvieren in wenigen Wochen ihre Lehrabschlussprüfung.

Matura und dann?

„Im Servicebereich zu arbeiten ist genau meins. Ich kann mit den Gästen kommunizieren und ihnen ein Glitzern in die Augen zaubern. Es ist auch die Dankbarkeit und Wertschätzung, die man verspürt“, ist Veronika von ihrer Jobwahl begeistert. Emily arbeitet in einem 3er-Team, welches hauseigene Events wie Hochzeiten und Geburtstage organisiert. „Mein Arbeitstag startet um 8 Uhr und ich beantworte sämtliche Anfragen. Der Tagesablauf ist sehr vielfältig und ich habe in diesem Bereich viele Weiterentwicklungsmöglichkeiten. Zudem haben wir ein tolles Teamgefüge und ich habe mich vom ersten Tag an wohl gefühlt.“

Nach dem Motto „Learning by doing ist leichter als nur learning“ war auch die verkürzte Lehrzeit ein Anreiz für Emily und Veronika, einen Beruf im Tourismus zu erlernen. „Wir sind in der Theorie und Praxis bestens aufgestellt und hatten die Chance, es einfach zu probieren, es gab nichts zu verlieren“, freuen sich die Beiden über ihre Entscheidung. Die Berufsschule wird für zehn Wochen im Jahr in Landeck besucht.

Bessere Zusammenarbeit

Jene Unternehmen, die etwas ältere Lehrlinge an Bord holen, sind begeistert, weil die jungen Mitarbeiter über ein paar Jahre mehr Lebenserfahrung verfügen und wesentlich genauere Pläne und Vorstellungen haben, wie ihr Berufsleben aussehen soll. Für Stanglwirt-Direktorin Trixi Moser ist die Zusammenarbeit mit Lehrlingen mit Matura eine absolute Bereicherung: „Das zwischenmenschliche und das fachbezogene Verständnis ist ganz anders. Die jungen Erwachsenen sind selbstständiger, reifer, ungebundener. Die Soft Skills passen hier meist einfach.“

Auf Employer Branding wird beim Stanglwirt großer Wert gelegt und viel Wertschätzung in die Lehrlingsausbildung gesteckt, erklärt Recruiterin Lisa-Marie Ponholzer: „Lehrlinge dürfen bei uns in der Mitarbeiterresidenz wohnen. Hier sind die Zimmer mit eigener Küche und Balkon ausgestattet. Zudem können die Mitarbeiter:innen einen eigenen Fitnessraum nützen. Monatliche Lehrlings-Stammtische, eine strukturierte Ausbildungsplanung und spezielle Lehrlingsevents runden die profunde Ausbildung ab. So durften unsere Lehrlinge kürzlich ihre Eltern für eine Nacht einladen. Vom Einchecken, übers Abendessen bis hin zum Rahmenprogramm haben die Lehrlinge alles selbst geplant und auf die Füße gestellt. Das machte natürlich auch auf die Eltern Eindruck“, freuen sich Moser und Ponholzer.

Zudem werden für Lehrlinge viele Rabattmöglichkeiten in der Region, aber auch im Hotel und online angeboten. Zudem ist der Stanglwirt ein Arbeitgeber, der seine Lehrlinge auch für eine langfristige Karriere im Haus aufbaut. „Für uns persönlich ist die Wertschätzung und das familiäre Miteinander das größte Benefit und der Grund, warum ich jeden Tag gerne in die Arbeit gehe. Warum man sich hier wie daheim fühlen kann, hat wohl keinen Erklärungsbedarf mehr notwendig“, freuen sich Emily und Veronika abschließend.

Weitere Informationen: www.stanglwirt.com

Fachausbildung für Maturant:innen
  • Praxisorientierte Ausbildung am letzten Stand der Technik
  • Betriebe profitieren von einer soliden Basisausbildung und der Zielstrebigkeit dieser Lehrlinge
  • Verkürzte Lehrzeit um ein Jahr
  • Viele Möglichkeiten an Zusatzausbildungen
  • Fakultatives Auslandspraktikum während der Ausbildung
  • Vielfältige Karriere- und Aufstiegsmöglichkeiten
  • Attraktives Lehrlingsentgelt

Weitere Infos:
Helmut Wittmer
Bildungsabteilung der WK Tirol
E helmut.wittmer@wktirol.at
T +43 5 90 905 7301

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