Florian Entleitner von Lambda Wärmepumpen erklärt WK-Präsident Christoph Wasler die Funktionsweise der Lambda-Wärmepumpen.
Florian Entleitner von Lambda Wärmepumpen erklärt WK-Präsident Christoph Wasler die Funktionsweise der Lambda-Wärmepumpen.
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Umweltwärme im Heizkörper

Florian Entleitner erklärt WK-Präsident Christoph Walser die Funktionsweise der Wärmepumpen von Lambda.
© WK Tirol

Lambda Wärmepumpen aus Brixen im Thale ist Vorreiter für ressourcenschonende Luftwärmepumpen-Technologie, die einen Innovationssprung an Energieeffizienz darstellt.

Was Florian Entleitner und Florian Fuchs mit Lambda Wärmepumpen geschaffen haben, ist ein Paradebeispiel für Innovation made in Tirol. Mit ihrem Erfindergeist und ihrem unternehmerischen Geschick haben die beiden Tüftler in nur drei Jahren ihr Garagen-Start-up zu einer Firma mit 21 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern weiterentwickelt.

Mit ihrem Konzept gelingt es Lambda leistungsfähige Luftwärmepumpen herzustellen, die in puncto Energieverbrauch und Emissionswerte fossile Heizsysteme sowie Konkurrenzprodukte unterbieten. „Unsere Luftwärmepumpen verbrauchen nur etwa die Hälfte der Energiekosten einer herkömmlichen Ölheizung“, freuen sich die Erfinder über die Technologie, die sowohl das Klima als auch den Geldbeutel der Kundinnen und Kunden schont.

Innovation aus Tirol

Die Erfolgsgeschichte begann für Fuchs mit einer Lehre als Installateur und für Entleitner in der HTL Jenbach. Aufbauend darauf studierten beide Umwelt- Verfahrens- und Energietechnik. Während der Recherche für seine Masterarbeit entdeckte Entleitner ein, wie es schien längst überholtes, strömungsmechanisches Konzept aus den 90er-Jahren. Aufgrund ihrer gesammelten Expertise und Berufserfahrung bemerkten die beiden Entwickler schnell, dass dieses Konzept, versehen mit einer modernen, darauf angepassten Regelstrategie, höchste Effizienz liefern könnte. Also investierten sie in eine alte Luftwärmepumpe und machten sich an die Arbeit. Unter dem heimischen Carport bauten sie die Wärmepumpe zigfach um und optimierten den Prototypen nach und nach. Unterstützung für ihr innovatives Projekt erhielten sie dabei durch die Austria Wirtschaftsservice Gesellschaft und die österreichische Forschungsförderungsgesellschaft.

Dank ihrer wissenschaftlichen Erkenntnisse und den nötigen Geldmitteln gelang es den Tüftlern schließlich, innerhalb von 1,5 Jahren die „Eureka-Luftwärmepumpe“ zu entwickeln, die mit einer erheblich verbesserten Energieeffizienz einen Innovationssprung gegenüber dem derzeitigen Branchenstandard darstellt. „Wärmepumpen sind die Schlüsseltechnologie, wenn es um ökologische und kostengünstige Beheizung und Kühlung von Gebäuden geht“, erklären die Entwickler ihr nachhaltiges Heizkonzept. Mittlerweile sind die beiden Tiroler Unternehmer Inhaber eines Europapatents für ihre Erfindung.

Florian Fuchs von Lambda Wärmepumpen
Florian Fuchs

Geringere Energiekosten

Der griechische Buchstabe Lambda ist in der Physik das Formelzeichen für die Wärmeleitfähigkeit. Ein treffender Name für das junge Unternehmen, dass sich „mehr Wärme, weniger Energiekosten“ auf die Fahnen geschrieben hat. „Durch eine auf den Wärmefluss optimierte Strömungsmechanik wird der Wärmeübergang im Vergleich zu anderen Wärmepumpen um das vier- bis sechsfache verbessert“, beschreibt Entleitner die Vorzüge ihrer Erfindung. Die Energieersparnis der Lambda Wärmepumpen ist dabei vor allem auf den „3K-Prozess“ zurückzuführen, dessen Entwicklung aus den Ergebnissen von Entleitners Masterarbeit hervorgeht.

„Bei einer Wärmepumpe kommt es auf den Wärmeübergang zwischen der Energiequelle, also der Luft und dem in der Wärmepumpe zirkulierenden Kältemittel Propan an“, berichtet Fuchs. Dank des ausgeklügelten Zusammenspiels von Strömungsmechanik und Regeltechnik können Wärmepumpen von Lambda bereits bei einem Temperaturunterschied von nur drei Grad zwischen Außentemperatur und Kältemittel Wärme produzieren. Damit steigert sich die Effizienz der Pumpe beträchtlich. „Unsere Luftwärmepumpe ist in etwa so effizient wie eine Erdwärmepumpe. Für ihre Installation braucht es aber weder eine Tiefenbohrung noch ein aufwendiges Genehmigungsverfahren“, fasst Fuchs die aus dem „3K-Prozess“ resultierenden Vorteile zusammen.

Zukunftsaussichten

Der Erfolg der Firma ist auch darauf zurückzuführen, dass sich die Wärmepumpen von Lambda nicht nur für Neubauten eignen. „Wir sind zu 90 % in der Sanierung von bereits bestehenden Gebäuden tätig“, so Entleitner. In Bestandsgebäuden war der Umstieg von Öl oder Gas hin zu nachhaltigen Heizsystemen bislang aufgrund der hohen Temperaturen, die für den Betrieb von Heizkörpern benötigt werden, oft unwirtschaftlich. Durch die Lambda-Technologie ändert sich das nun.

„Unsere Luftwärmepumpen erreichen in Bestandsgebäuden mit Heizkörpern dieselben Effizienzwerte wie andere A+++ Luftwärmepumpen in Neubauten mit Fußbodenheizung“, berichtet Entleitner stolz. So wird ein sinnvoller, ressourcenschonender Einsatz von Wärmepumpen auch für Privatpersonen möglich. Durch die Förderaktion „Raus aus Öl und Gas“ bekommen Endverbraucherinnen und -verbraucher, die ihre Öl- oder Gasheizung auf ein nachhaltiges System umstellen wollen, den Umbau vom Staat sogar zum Teil finanziert.

Die Wärmetechniker sind überzeugt: „Die Zeit der fossilen Energieträger neigt sich dem Ende zu“. Grund genug für die beiden Unternehmer, ihre Produktion hochzufahren. Acht Luftwärmepumpen fertigt das Lambda-Team bereits am Tag. Bis Mitte 2023 sind die Auftragsbücher vollgeschrieben. Die schwierige Liefersituation und der begrenzte Lagerplatz hält sie von einem größeren Produktionsvolumen ab. „In naher Zukunft suchen wir einen Standort mit mindestens 7.000 m2“, beschreibt Fuchs die Zukunftsvorstellungen der beiden Geschäftsführer.

Mehr Infos: Lambda Wärmepumpen