Zukunft der Arbeit
Von der Life-Life-Balance zur nachhaltigen Karriere: Spannender Start der Vortragsreihe in der Wirtschaftskammer Lienz zum Thema „Zukunft der Arbeit“.
Der Arbeitskräftemangel ist ein Thema, das alle angeht. Und so fanden sich rund 60 Osttiroler Unternehmerinnen und Unternehmer vor Kurzem in der WK-Bezirksstelle Lienz ein. Sie informierten sich, moderiert von Karin Stangl von Radio Osttirol, bei zwei Vorträgen zur Zukunft des Personal-Managements.
Auseinandersetzung mit veränderten Wertvorstellungen
Anna Schneider vom Institut für Personalwirtschaft der Universität Innsbruck erläuterte Forschungsergebnisse zur Nachhaltigkeit im Personal-Management. Die ergebe sich aus den gemachten Arbeitserfahrungen, hervorgebracht durch individuelle Handlungsspielräume. Heißt: Karriere bedeute heute nicht mehr nur, den nächsten besser bezahlten Job mit der nächsthöheren Verantwortung zu ergattern. Die Balance zwischen Privatleben und den Lebens- bzw. Karrierezielen müsse stimmen – mit der Möglichkeit, sich flexibel an verändernde Lebensumstände anpassen zu können. Dies beziehe auch ein ständiges Erneuern und Weiterentwickeln der eigenen Kenntnisse und Fähigkeiten ein. Und natürlich müsse die Sicherheit für die eigenen ökonomischen Bedürfnisse gegeben sein.
Authentizität als wichtigster Unternehmenswert
Als Vertreterin des Consulting-Unternehmens „Great Place to work“ stellte Doris Palz Unternehmen aus Industrie, Bankenwesen und Tourismus vor, die sich bereits als innovative Arbeitgeber präsentieren. Allen gemeinsam ist eine Wertestruktur, die Menschen in diesen sehr unsicheren Zeiten – genannt seien Corona-Krise, Klimawandel, Ukraine-Krieg – Halt gibt. Als wichtigste Werte nennt sie Fairness, Stolz und Teamgeist ebenso sowie Respekt und Glaubwürdigkeit. „Weshalb sollte ein Mensch einen großen Teil seiner Lebenszeit in meinem Betrieb verbringen“, diese Frage müsse sich jeder Unternehmer stellen, ist sich Doris Palz sicher. Denn: Immer mehr Menschen streben nach einer sinnvollen Arbeit. Dazu bedürfe es ein Umdenken beim Gewinnen neuer Mitarbeiter.
Die beiden Vorträge waren der Auftakt zu einer Reihe von weiteren Veranstaltungen in Zusammenarbeit mit den Vordenkern für Osttirol. Reinhard Lobenwein, Bezirksstellenleiter der Wirtschaftskammer Osttirol zeigt sich zuversichtlich: „Wir sehen darin einen ersten Schritt, die Transformation am Arbeitsmarkt mit Unternehmerinnen und Unternehmen gemeinsam und unterstützend zu meistern.“
Nachhaltigkeit als zentrales Thema
Die Vorträge stehen im Kontext der Nachhaltigkeit, die Vordenken für Osttirol 2022 als zentrales Thema gewählt hat. Es gilt, ökologische, ökonomische und gesellschaftliche Herausforderungen zu meistern und auf regionaler wie auf überregionaler Ebene gemeinsam Lösungen zu finden.
Die Veranstaltungsreihe, die das Thema Mitarbeiter- und Fachkräftemangel in wissenschaftlich-praktischer Weise abhandelt, ist für alle Wirtschaftsbereiche ein lohnender Input für die eigene Strategie.