Maderbök: Mit Weiterbildung auf Erfolgskurs
Mit 26 Jahren hat Patrick Maderbök den Installateur-Betrieb seines Vaters im Innsbrucker Stadtteil Arzl übernommen. Durch ständige Aus-und Weiterbildung verschaffte er sich das nötige Know-how.
„Eigentlich wollte ich Autos bauen“, erinnert sich Patrick Maderbök an den Beginn seiner Zeit in der HTL Anichstraße in Innsbruck. „Aber schnell habe ich festgestellt, dass das die falsche Schule für mich ist und mir das Autobauen nicht liegt“, schmunzelt der Unternehmer. Auch wenn die Fachrichtung Maschinenbau nicht das richtige für ihn war, so hat er dennoch „durchgebissen“ und die HTL mit der Matura abgeschlossen. Die Ferialpraxis machte er im Installateur-Betrieb seines Vaters und damals hätte Patrick Maderbök sich noch nicht gedacht, dass er genau jenen Betrieb einmal mit 26 Jahren übernehmen wird.
„Nach dem Bundesheer wollte mein Vater wissen, ob ich es mir vorstellen könnte, in seine Fußstapfen zu treten. Da musste ich mich entscheiden und mir hat es beim Ferialarbeiten immer gut gefallen, ich fand die Arbeit interessant. Also habe ich ja gesagt“, sagt Maderbök. Und ließ seinen Worten gleich Taten folgen: Er machte die Meisterprüfungen für Gas- und Sanitärtechnik und für Heizungs- und Lüftungstechnik.
„Bei uns Handwerksbetrieben ist es so: Es müssen beide Ebenen passen, die technische Ebene und die wirtschaftliche Ebene.“
Sein Vater Peter band ihn immer mehr ins Unternehmen ein, es folgte die erste Bilanzbesprechung mit dem Steuerberater. „Damals habe ich kein Wort verstanden, ich wusste nicht, wovon der Steuerberater gesprochen hat“, kann sich der Unternehmer noch gut erinnern. Dass das nicht so bleiben konnte, war ihm schnell klar und er schaute sich nach einer geeigneten Weiterbildung um. An der FH Kufstein wurde er fündig und belegte den Lehrgang Management für Klein- und Mittelbetriebe. „Der Lehrgang hat mir vor allem im kaufmännischen Bereich sehr viel gebracht. Bei uns Handwerksbetrieben ist es so: Es müssen beide Ebenen passen, die technische Ebene und die wirtschaftliche Ebene“, unterstreicht Maderbök.
2006 folgte schließlich die Betriebsübernahme. „Mein Papa war für Fragen immer da. Aber von einem Tag auf den anderen war ich der Chef und musste die Entscheidungen treffen. Da musste ich mich erst einmal zurechtfinden“, blickt der Landesinnungsmeister-Stellvertreter der Heizungs-, Sanitär- und Lüftungstechniker zurück.
Vier Jahre später stellte sich für Maderbök die Frage, wie er das Unternehmen ausrichten und weiterentwickeln wollte: „Da habe ich mich wieder für eine Ausbildung entschieden. Ich habe die Sales Manager Akademie in Wien gemacht und mit dem MBA abgeschlossen. Durch die Akademie konnte ich noch tiefer in die wirtschaftliche Materie eintauchen. Und das ist es auch, was den Hauptteil meiner Arbeit als Unternehmer ausmacht, das muss ich selber können.“

Egal ob Neubau oder Sanierung, das Installateur-Unternehmen erledigt sämtliche Arbeiten rund um Heizungssysteme, Wohnraumlüftungsanlagen und Badezimmer. „Bei Neubauten installieren wir ausschließlich alternative und umweltschonende Heizungssysteme. Und auch bei Sanierungen helfen wir unseren Kunden gerne beim Umstieg auf regenerative Energieformen“, sagt Maderbök.
21 Mitarbeiter zählen zum Team, darunter sechs Lehrlinge. „Jedes Jahr stelle ich im September einen neuen Lehrling ein und wenn ich könnte, würde ich sogar zwei einstellen. Aber geeignete Lehrlinge zu finden, ist leider sehr schwierig“, weiß Maderbök und ergänzt: „Das ist ein gesellschaftliches Problem. Da muss sich in den Köpfen der Menschen etwas ändern, denn eine Lehre ist eine tolle Ausbildung mit unzähligen Möglichkeiten.“
Hauseigener Fachkräftenachwuchs
Im vergangenen Jahr haben sich drei seiner Facharbeiter selbstständig gemacht. „Zum Glück konnte ich alle drei Stellen mit meinen eigenen Lehrlingen nachbesetzen. Denn auch gute Facharbeiter sind nicht zu bekommen“, nennt der Unternehmer ein Problem, das dem Großteil der Gewerbe- und Handwerksbetriebe unter den Nägeln brennt.
Beim Installateur-Unternehmen werden die Lehrlinge im Modullehrberuf Installations- und Gebäudetechnik mit dem Hauptmodul Gas- und Sanitärtechnik ausgebildet. „Wenn ein Lehrling sehr gut ist, dann kann er bei mir die Lehre um ein Jahr verlängern und das Hauptmodul Heizungstechnik zusätzlich machen. Unser Leitspruch lautet: Perfektion ist unser Standard. Mein Ziel für die Zukunft ist es, dass ich unsere Lehrlinge so weit bringe, dass sie Perfektion als Standard empfinden“, betont der Unternehmer abschließend.
Weitere Informationen: www.maderboek.at


Was hat Sie dazu motiviert, Funktionär zu werden?
Seit 2010 bin ich im Ausschuss tätig. Damals hat Franz Opbacher mich ins Team geholt udn mir hat es von Anfang an Spaß gemacht, mich aktiv für meine Branche einzusetzen. Seit einem Jahr bin ich stellvertretender Landesinnungsmeister und wir sind eine super Truppe und haben einen guten Austausch.
Worauf sind Sie in Ihrer Funktionärstätigkeit stolz?
Stolz bin ich auf unsere ausgezeichneten Lehrlinge in Tirol. Bei den Bundeslehrlingswettbewerben der Installations- und Gebäudetechniker sind die Tiroler Lehrlinge immer vorne dabei. Und auch bei internationalen Berufswettbewerben konnte unser Nachwuchs punkten: 2017 hat Armin Taxer bei den WorldSkills in Abu Dhabi den Weltmeistertitel der Sanitär-und Heizungstechniker geholt. Und im Jahr darauf ist Florian Schwarzenauer bei den Euroskills Europameister geworden.
Welche Ziele verfolgen Sie als Funktionär?
Es wäre gut, wenn wir die Arbeit der Innung präsenter machen würden. Oft wissen die Mitglieder gar nicht, was die Innung alles leistet. Dafür haben wir eine eigene Marketingstrategie entwickelt.