Der Fuhrpark von Taxi Kröll in Mayrhofen.
Der Fuhrpark von Taxi Kröll in Mayrhofen.
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Taxi Kröll: Weit mehr, als von A nach B fahren

Der Fuhrpark von Taxi Kröll in Mayrhofen.
© Freund

Markus Freund führt das Familienunternehmen Taxi Kröll in Mayrhofen in dritter Generation. Der Start eines neuen Projektes steht unmittelbar bevor.

„Mein Opa war ein Transportunternehmer der ersten Stunde. Mit seinem ersten Lkw führte er während des zweiten Weltkrieges Botendienste zwischen Innsbruck und dem hinteren Zillertal durch. Auch beim Bau der Staumauern im Zillergründl und Schlegeis war er mit seinen Lkws beschäftigt. Zusätzlich hatte er Busse in seinem Fuhrpark, mit denen man nach Venedig auf Urlaub fahren konnte“, blickt Markus Freund auf die Anfänge des Unternehmens zurück.

Stammkunden als wichtige Basis

80 Jahre später lenkt nun Markus Freund die Geschicke des Betriebes in dritter Generation. Aus dem Lkw- und Busgeschäft ist ein Taxiunternehmen geworden, das in Mayrhofen und Umgebung auf viele Stammgäste zählen kann. „Wir haben Kunden, die wir regelmäßig zum Friseur, zum Einkaufen oder zum Arzt bringen. Das ist unsere Grundbasis und natürlich sehr wichtig für uns“, betont Freund.

Seit 2018 gibt es Taxi Kröll auch am Achensee. In Maurach wurde eine Filiale eröffnet, um das Gebiet rund um den Achensee und Jenbach ebenfalls abdecken zu können.

Breites Leistungsspektrum

Das Leistungsspektrum von Taxi Kröll bietet weit mehr, als Fahrgäste einfach nur von A nach B zu fahren. „Während der Lockdowns haben wir zum Beispiel vermehrt Botenfahrten gemacht und zum Beispiel auch Essen geliefert. Generell machen wir Ausflugsfahrten, Krankentransporte und Bahnhofs- sowie Flughafentransporte. Auch für Sportbegeisterte sind wir immer da, wir bieten ein Ski-Shuttle und ein Rodeltaxi an und haben natürlich auch einen Fahrradanhänger mit Platz für bis zu acht Bikes. Und für ganz besondere Anlässe, wie zum Beispiel Hochzeiten, haben wir unser Limousinen-Service“, zählt der Unternehmer auf.

Der Neuzugang in Freunds Fuhrpark ist ein Mercedes Benz mit Rollstuhlrampe. „Damit bringen wir ein zehnjähriges Mädchen im Rollstuhl in ihre Schule und wieder nach Hause. Und es ist eben auch unser Ansatz, dass wir ein wirklich breites Spektrum abdecken“, sagt Freund und führt weiter aus: „Unsere Herausforderung ist, dass man oft schnell reagieren muss. Es kommt immer wieder vor, dass wir einen Anruf aus einem Hotel bekommen und gebeten werden, einen liegen gelassenen Pass an den Innsbrucker Flughafen nachzubringen. Und wir fahren zum Beispiel auch bei zwei Metern Neuschnee“, bringt es der Unternehmer auf den Punkt.

Taxi mit Rollstuhlrampe
Der Neuzugang im Fuhrpark ist ein Mercedes Benz mit Rollstuhlrampe.
© Freund

Die Familie Freund hatte bis 2012 auch ein Reisebüro. Dort hat Markus Freund gearbeitet, bevor er das Taxi-Unternehmen übernommen hat. „Von daher weiß ich: Im Tourismus und vor allem in der Hotellerie gibt es für alles eine Software. Als ich dann in unseren Taxibetrieb eingestiegen bin, war es für mich klar, dass ich die Digitalisierung dort auch einführen und vorantreiben wollte“, betont der Zillertaler.

Digitalisierung macht vor Taxibranche nicht Halt

Auch in der Fachgruppe der Beförderungsgewerbe mit Pkw, deren Obmann Freund seit 2019 ist, ist ihm die Digitalisierung ein großes Anliegen. „Bereits 2017 haben wir in Tirol eine Taxi-App eingeführt. Über das Smartphone kann so ganz einfach das nächstgelegene Taxi gefunden und angerufen werden. Seit dem vergangenen Jahr gibt es eine einheitliche App für ganz Österreich“, sagt Freund. Um den Unternehmern ihre Arbeit zu erleichtern, stellt die Fachgruppe ihren Mitgliedern darüber hinaus ein Backoffice-Tool zur Verfügung, mit dem ihnen die Rechnungsstellung erleichtert wird.

Neues Projekt: Taxisy

Ab 1. März 2021 startet Freund gemeinsam mit seinem Kollegen Matthias Gasser ein neues Projekt mit dem Namen „Taxisy“. „Jeder Taxiunternehmer kennt die Situation: Man bringt einen Fahrgast zu seinem gewünschten Ziel und fährt dann leer zurück“, beschreibt Freund. Genau dort setzt Taxisy an: Der Taxiunternehmer kann in der Taxisy-App nachschauen, ob für diese „leere“ Strecke gerade etwas geliefert werden soll. „Wir wollen die Taxiunternehmer abholen, sie können selbst den Preis für diese Fahrt mitbestimmen. Und natürlich wollen wir damit auch jene heimischen Betriebe unterstützen, welche über keinen eigenen Lieferdienst verfügen“, unterstreicht der Unternehmer. Taxisy könnte auch ein Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit werden.

Weitere Informationen: www.taxikroell.com

Porträtfoto Markus Freund
WK Tirol/Die Fotografen
Funktionärssteckbrief Markus Freund
Porträtfoto Markus Freund
WK Tirol/Die Fotografen

Was hat Sie dazu motiviert, Funktionär zu werden?

In meiner Heimatgemeinde Mayrhofen bin ich Gemeinderat und generell offen, wenn es um ein aktives Mitarbeiten und Mitgestalten geht. Dann bin ich gefragt worden, ob ich in der Fachgruppe mitarbeiten möchte. Ich war sofort dabei und bin schnell in alles hineingewachsen.

Worauf sind Sie in Ihrer Funktionärstätigkeit stolz?

Mir taugt’s, dass ich in meiner Sparte und in meiner Fachgruppe ein gutes Team habe. So lässt es sich fein arbeiten.

Welche Ziele verfolgen Sie als Funktionär?

Wäre nicht Corona so allgegenwärtig, würde ich sagen, dass die Digitalisierung voranzutreiben und unsere Tarife zu halten meine zwei wichtigsten Ziele sind. In der aktuellen Situation müssen wir schauen, dass alles wieder zum Laufen kommt, denn uns Taxibetriebe hat die Corona-Krise auch sehr getroffen.